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Familienalltag

Resilienz als Superkraft oder Lockdown-Krise in Woche 4

Kennt Ihr das Gefühl, sich unbedingt auf den kalten Fliesenboden legen zu wollen? Mit möglichst viel Hautkontakt, damit die Kühle in den Körper eindringt und man sich wieder richtig spürt? Um dann einfach liegen zu bleiben… Das beschreibt meine aktuelle Gemütslage überaus treffend. Wie Tanja in Woche 3 „Corona macht depressiv – es reicht!“, hat auch mich meine „langjährige Freundin Migräne“ für einige Tage völlig umgehauen. Seitdem hat mich die emotionale Katerstimmung fest im Griff.

Kein grundsätzlicher Grund zur Sorge, „Himmelhochjauchzend – zu Tode betrübt“, ist fester Bestandteil meiner Persönlichkeit. Und ja, mir ist bewusst, wie gut es uns geht. Beide Eltern im Homeoffice, funktionierende Hard- & Software für den Distanzunterricht des Einzelkindes, eine stets gut gefüllte Speisekammer und die Gartenwohnung im Münchner Norden. Trotzdem merke ich, wie langsam aber sicher ein Mix aus Erschöpfung, Wut, Enttäuschung und Überforderung immer mehr Platz in meinen Gedanken einnimmt.


Chaos in Zahlen

  • zu Hause zu beschulende Kinder: 1
  • zu Hause zu bespaßende Kindergartenkinder: 0
  • Arbeiten im Homeoffice: 15 Stunden & 5 Stunden im „Geister-Büro“
  • Grübel-Momente am Tag: 2x/Stunde á 16 Stunden/Tag = 32 Grübel-Einheiten
  • Lärmpegel: verdächtig ruhig, nur manchmal durch wechselnde Wut-Ausbrüche aller Familienmitglieder durchbrochen
  • Akkustand Nervenkostüm: Life is a rollercoaster

Der Masterplan 2021 – wie geht es weiter?

„Happy Birthday Corona!“ Ein Jahr leben wir mit dem Virus und genau das ist eben kein Grund zu feiern. Denn mir fehlt eindeutig die Perspektive. Wir haben bei allen Maßnahmen von Anfang an engagiert und konsequent mitgemacht, uns an alle Regeln gehalten und sogar viel mehr eingeschränkt als nötig. Das Privatleben komplett heruntergefahren, um unseren Beitrag zur Pandemie-Bekämpfung zu leisten. Wir sind nicht systemrelevant, aber– wie alle anderen auch – eben Teil des Systems. Und jetzt? Wie geht es weiter?

Momentan spüre ich um mich herum eine Art „Ruhe vor dem Sturm“. Dieses flaue Gefühl, wenn alles so verdächtig ruhig ist. Aber eben nicht beruhigend ruhig, sondern eben sehr verdächtig. Ihr kennt das bestimmt aus Filmen. Wenn Bild und Ton bedeutungsschwanger werden. Kurz bevor der Hauptdarsteller beschließt, ganz alleine in den dunklen Keller zu gehen, um nachzusehen woher denn dieses komische Knacken kommt. Wie ein lauerndes Tier im Gebüsch, dass man noch nicht sehen kann. Aber man spürt trotzdem, dass es gleich zuschlägt.

Ich spüre dieses diffuse Gefühl nicht nur in mir, sondern eigentlich überall um mich herum. Wie so eine Art kollektives Grundrauschen. Was kommt die nächsten Wochen und Monate noch auf uns alle zu? Woher nehmen wir neue Kräfte und wie können wir Energie in herausfordernden Zeiten wieder auftanken?

Resilienz als Superkraft – jetzt und in Zukunft

Ich wollte immer schon eine Superkraft besitzen, seit meiner frühesten Kindheit. Fliegen können, die geheime Sprache der Tiere verstehen, magische Fähigkeiten einsetzen oder sich in eine andere Gestalt verwandeln – alles lang gehegte Träume. Inzwischen glaube ich, die wichtigste Superkraft ist Resilienz. Denn die Welt und damit unser Leben, wird schnelllebig, unbeständig und komplex bleiben. Doch was ist diese Resilienz eigentlich genau?

Unter Resilienz versteht man die psychische Widerstandskraft, mit der Menschen auf Herausforderungen und Veränderungen in ihrem Leben durch Anpassung ihres Verhaltens reagieren. Es geht also darum, schwierige Lebenssituationen ohne anhaltende Beeinträchtigungen zu überstehen.

Tatsächlich haben wir das wahrscheinlich alle schon erlebt. Durch die Bewältigung von Krisen wächst man über sich selbst heraus, wird oft sogar gestärkt. Auch wenn sich das zwischendrin alles ganz furchtbar anfühlt. Das gehört leider dazu, bei mir zumindest. Warum ich so großer Fan von Resilienz als Superkraft bin? Weil man sie trainieren kann, quasi wie ein Muskel. Denn das gelingt mir bei meinen Kindheits-Träumen, trotz intensiven Trainings, bis heute eben nicht.

Acht Schlüssel für Resilienz

  • Lebensfreude & Optimismus
  • Positive, konstruktive innere Kommunikation
  • Selbstwirksamkeit
  • Positives Selbstbild & eigener Selbstwert
  • Realistische Ziele bzw. ein begeisternder Lebensplan
  • Freundes-Netzwerk & emotionale Intelligenz
  • Glaubenssätze & Werte, die stärken

Tatsächlich kann man diese Schlüsselkompetenzen schon mit kleinen Alltags-Übungen bzw. Gewohnheiten positiv aufladen. Selbst wenn diese Alltags-Tricks so trivial scheinen, dass viele sich denken werden „Nette Idee, aber bringt das echt was?“ Ja! Für Euch persönlich getestet, kommen hier meine Favoriten:

Kleine Glücks-Tipps für große Wirkung

  • Glückstagebuch

Schreib Dir täglich 3 Dinge auf, wofür Du dankbar bist. Es reichen Wörter bzw. Stichpunkte, für die Du nur 2-3 Minuten brauchst. Hört sich komisch an, hilft aber wirklich den Blick auf positive Gedanken zu verstärken.

  • Tanze wild unter dem Motto „Dance like nobody’s watching“

Ein Lied reicht schon für kleines-großes Glücksgefühl, denn Dein Körper schüttet dabei die Glückshormone Dopamin und Endorphin aus. (Meine „Yay!-Playlist „ist ein wilder Mix von Britney Spears, über Deichkind, Helene Fischer, Ärzte, Madonna bis zu Justin Bieber – hilft garantiert immer)

  • Kurzmeditation

Schon fünf bewusste Atemzüge reichen, um wieder im Hier und Jetzt zu sein. Für Anfänger eignen sich Meditations-Apps mit geführten Kurz-Meditationen ganz besonders. Persönlicher Tipp: 7 Minds wird sogar von den meisten Krankenkassen übernommen.

  • 5-Minuten-Aufräumen

Timer auf 5 Minuten stellen und zügig aufräumen. Faszinierend, wie viel man tatsächlich in fünf Minuten schaffen kann. Sieht doch gleich besser aus! Es geht hier nicht um Perfektion, sondern um den täglichen Beitrag, sich dem Chaos nicht ausgeliefert zu fühlen.

  • Persönliche Nähe in kleinen Dosen

Mit Oma und Opa spazieren gehen, ein kleiner Ratsch mit den Nachbarn über den Zaun oder die Wein-Videokonferenz mit Freunden. Menschen brauchen Nähe und Verbundenheit. Also baue ganz bewusst solche Möglichkeiten in Deine Woche ein. Manchmal reichen 15 Minuten, die Dich wieder auftanken

  • Selbstwirksamkeitsformel: 1 > 0

Das verstehen sogar Grundschüler. Denn Eins ist immer größer als Null, somit zählt wirklich jeder kleine Schritt auf Dein Resilienz-Konto ein. Nimm Dir nicht gleich eine ganze Liste voll Optimierungs-Ideen vor, damit ist Stress und Frust eigentlich schon vorprogrammiert. Niemand braucht gerade noch zusätzliche Aufgaben. Eine Pandemie ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Blöderweise hab ich das schon vor vielen Monaten verstanden. Dieser Teil der Strecke fällt mir gerade wahnsinnig schwer.

Ich würde gerne aufgeben und mich hinlegen. Da hilft nur ein Trick: Ich mach jetzt meine Playlist an und dreh die Lautstärke auf „Hit me baby one more time!“

darum, schwierige Lebenssituationen ohne anhaltende Beeinträchtigungen zu überstehen.Tatsächlich haben wir das wahrscheinlich alle schon erlebt. Durch die Bewältigung von Krisen wächst man über sich selbst heraus, wird oft sogar gestärkt. Auch wenn sich das zwischendrin alles ganz furchtbar anfühlt. Das gehört leider dazu, bei mir zumindest.Warum ich so großer Fan von Resilienz als Superkraft bin? Weil man sie trainieren kann, quasi wie ein Muskel. Denn das gelingt mir bei meinen Kindheits-Träumen, trotz intensivenTrainings, bis heute eben nicht.Es gibt acht Schlüssel für Resilienz:•Lebensfreude & Optimismus•Positive, konstruktive innere Kommunikation•Selbstwirksamkeit •Positives Selbstbild & eigene Selbstwert•Realistische Ziele bzw. ein begeisternder Lebensplan•Freundes-Netzwerk & Emotionale Inte•Glaubenssätze & Werte, die stärkenTatsächlich kann man diese Schlüsselkompetenzen schon mit kleinen Alltags-Übungen bzw. Gewohnheiten positiv aufladen. Selbst wenn diese Alltags-Tricks so trivial scheinen, dass viele sich denken werden „Nette Idee, aber bringt das echt was?“ Ja! Für Euch persönlich getestet, kommen hier meine Favoriten:Kleine Tipps für große Wirkung: Mehr Glücksgefühle für Deinen Alltag–GlückstagebuchSchreib Dir täglich 3 Dinge auf, wofür Du dankbar bist. Es reichen Wörter bzw. Stichpunkte, für die Du nur 2-3 Minuten brauchst. Hört sich komisch an, hilft aber wirklich den Blick auf positive Gedanken zu verstärken. –Tanze wild unter dem Motto „Dance like nobody’s watching“Ein Lied reicht schon für kleines-großes Glücksgefühl, denn Dein Körper schüttet dabei die Glückshormone Dopamin und Endorphin aus. (Meine „Yay!-Playlist „ist ein wilder Mix von Britney Spears, über Deichkind, Helene Fischer, Ärzte, Madonnabis zu Justin Bieber – hilft garantiert immer) –KurzmeditationSchon fünf bewusste Atemzüge reichen, um wieder im Hier und Jetzt zu sein. Für Anfänger eignen sich Meditations-Apps mit geführten Kurz-Meditationen ganz besonders. Persönlicher Tipp: 7 Minds (https://www.7mind.de/krankenkasse) wird sogar von den meisten Krankenkassen übernommen.–5-Minuten-AufräumenTimer auf 5 Minuten stellen und zügig aufräumen. Faszinierend, wie viel man tatsächlich in fünf Minuten schaffen kann. Sieht doch gleich besser aus! Es geht hier nicht um Perfektion, sondern um den täglichen Beitrag, sich dem Chaos nicht ausgeliefert zu fühlen. –Persönliche Nähe in kleinen DosenMit Oma und Opa spazieren gehen, ein kleiner Ratsch mit den Nachbarn über den Zaun oder die Wein-Videokonferenz mit Freunden. Menschen brauchen Nähe und Verbundenheit. Also baue ganz bewusst solche Möglichkeiten in Deine Woche ein. Manchmal reichen 15 Minuten, die Dich wieder auftanken–Selbstwirksamkeitsformel: 1 > 0Das verstehen sogar Grundschüler. Denn Eins ist immer größer als Null, somit zähltwirklich jeder kleine Schritt auf Dein Resilienz-Konto ein.Nimm Dir nicht gleich eine ganze Liste voll Optimierungs-Ideen vor, damit ist Stressund Frust eigentlich schon vorprogrammiert. Niemand braucht gerade noch zusätzliche Aufgaben. Eine Pandemie ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Blöderweise hab ich das schon vor vielen Monaten verstanden. Dieser Teil der Strecke fällt mir gerade wahnsinnig schwer.Ich würde gerne aufgeben und mich hinlegen. Da hilft nur ein Trick: Ich mach jetzt meine Playlist an und dreh die Lautstärke auf „Hit me baby one more time!“Chaos in Zahlen:•zu Hause zu beschulende Kinder: 1•zu Hause zu bespaßende Kindergartenkinder: 0•Arbeiten im Homeoffice: 15 Stunden & 5 Stunden im „Geister-Büro“•Grübel-Momente am Tag: 2x/Stunde á 16 Stunden/Tag = 32 Grübel-Einheiten•Lärmpegel: verdächtig ruhig, nur manchmal durch wechselnde Wut-Ausbrüche aller Familienmitglieder durchbrochen•Akkustand Nervenkostüm: Life is a rollercoaster

• lebt mit Mann & Kind im schönen Ismaning • sucht das Abenteuer im Alltag & findet es oft • macht seit 22 Jahren „was mit Digitalisierung“ & verbindet eine wunderbare Hassliebe mit dem Internet • liebt Sketchnotes kritzeln, Eichhörnchen füttern & roten Lippenstift • fragt sich gerade, was "on the other side of 40" noch so kommt #trotzdemmachen

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