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Familienalltag

„Was gibts zu essen?“ oder Lockdown Wahnsinn in Woche 2

Woche 2 – deutlich mehr Routine. Um die Motivation der Grundschülerin zu steigern, machen wir gemeinsam Co-Working. Am Küchentisch. So wie die Hipster früher in den, jetzt leeren, Spaces der Metropolen – nun auf dem Land in Ismaning. Diese Pandemie hat schon irgendwie einen ganz eigenen Humor. Die gute Nachricht: Das Kind ist wieder mit viel mehr Engagement dabei. Die schlechte: Die Mutter kann sich weniger konzentrieren. Denn natürlich wird mehr gefragt. Völlig zurecht. Aber wann hatte ich nochmal den Deal unterschrieben, völlig zeitgleich Working-Mom und Lernbegleiter zu sein? Ich muss zukünftig einfach mehr auf das Kleingedruckte achten. Und so sieht er aus, unser Lockdown Wahnsinn in Woche 2:


Chaos in Zahlen:

  • zu Hause zu beschulende Kinder: 1
  • Arbeiten im Homeoffice: 20 Stunden (und endgültig beschlossen nur die vereinbarte Arbeitszeit zu arbeiten – basta!)
  • Kühlschrank-Öffnungen pro Tag: (3 Personen á 25 mal ) = 75 mal Tür auf & Tür zu
  • Lärmpegel: Kaffeemaschine, Videokonferenzen, Kleinkinder in der Wohnung über uns – das normale Leben halt
  • Akkustand Nervenkostüm: zwischen Buddha & „Is it wine o’clock, already?“ – innerhalb von 5 Sekunden

Jeggings statt Jeans

„Was funktioniert wird gemacht“ ist seit Start des Corona Chaos unser Motto. Also bearbeitet das Kind noch im Schlafanzug Rechenhäuser. Ich hingegen trage zur Video-Konferenz Lippenstift, eine Bluse und – offene Jeans. Wie soll ich jemals wieder ins Büro, geschweige denn auf eine Veranstaltung gehen, wenn alle Klamotten kneifen? Wichtigstes To do für heute: 2x Jeggings, Größe L, von dm (übrigens ein absoluter Geheimtipp, sieht fast aus wie Jeans – nur ohne Atemnot) auf den Einkaufszettel schreiben.Ich liebe unsere offene Küche, aber hätte ich meinen Arbeitsplatz 2020/2021 wirklich so konzipiert? Ein klares „Nein“.

Unsere ewige Achilles-Ferse: Der Essensplan im Lockdown-Wahnsinn

Hinter meinem Rücken brummt die Kaffeemaschine, der Mann sucht nach Keksen in den Schubladen, das Kind guckt ein YouTube-Tutorial. Und ich? Ich versuche mit der Buchhaltung zu klären, warum die Belege auch nach dem siebten Versuch nicht im System auffindbar sind. Ist das dieses New Work? Und wo bleibt eigentlich der Feelgood Manager im Homeoffice? Wobei uns ein Kantinenchef durchaus reichen würde. Denn unsere Achilles-Ferse ist und bleibt – von Anfang an – der Essenplan.

Was gibt es zu essen? Wer kocht? Wann wird gekocht? Wann wird gegessen und haben wir alle Zutaten im Haus? Ja, auch nach 11 Monaten Pandemie, 45 Lebensjahren und 10 Jahren mit Kind, hab ich das einfach nicht drauf. Ist leider so. Ich beginne immer wieder sonntags einen Wochenplan zu schreiben, verteile die Kochaufgaben, reiße stapelweise Rezepte aus Zeitschriften heraus. Sehe mich vor meinem inneren Auge schon mit Leichtigkeit gesunde und leckere Gerichte pünktlich zwischen Videokonferenzen servieren. Und scheitere – kläglich. Überhaupt keine Lernkurve, irgendwie krieg ich die Lücke zwischen Theorie und Praxis einfach nicht geschlossen. Erst recht nicht im Lockdown Wahnsinn. In Wirklichkeit ist aber auch das gar nicht schlimm. Denn wir alle lieben Schinkennudeln, Spinat, Kartoffeln & Ei, Fischstäbchen mit Kartoffelpüree und Falafel-Wraps. Das geht schnell, ist lecker und macht alle Beteiligten glücklich.

Kein Übertrittswahnsinn – Hat Corona doch etwas Gutes?

Ich bin keine Super-Mom. Zumindest nicht unter Eltern. Wahrscheinlich, weil ich bei „Hektik, Panik, Fusspilz“-Argumentationsketten einfach nicht mit einsteigen will. Das hat Vorteile: Keine WhatsApp-Panik-Gruppen. Aber auch Nachteile: Kein Mitglied der Mütter-Mafia. Da ich selbst in Bayern das Schulsystem durchlaufen (und es über lange Strecken gehasst) habe, weiß ich zu gut, warum „Übertritt“ hier eine andere Wucht entfaltet. Nicht umsonst spricht man von Grundschulabitur. Mein Mann (Abitur in Nordrhein-Westfalen) versteht bis heute nicht, warum darüber soviel gesprochen wird.

Ich rechnete also seit Anfang der vierten Klasse mit dem Schlimmsten. Und es passierte … nichts. Keine Infoabende, keine Verhandeln, kein Recherche-Wahnsinn, keine „Na, habt ihr Euch schon entschieden?“-Fragen bei der Mitti-Abholung. Keine Bauchschmerzen und kein Proben-Stakkato. Nichts! Wir überlegen gerade gemeinsam, welche weiterführende Schule zu unserer Tochter passt. Mit ihr gemeinsam. Und sonst mit niemandem. Und das fühlt sich echt gut und richtig an. Vielleicht hat Corona doch zumindest manchmal etwas Gutes?

Wenn der Bofrost-Mann 1x klingelt

Dann flippen bei uns alle aus. „Eis – wir brauchen Eis. Und Hühnerfrikassee, Bihunsuppe, Fischfilets, Pommes, etc.“ Denn tatsächlich rettet er uns derzeit den Familienfrieden in Bezug auf Nahrungsbeschaffung. Das ist uns momentan das heiligste Gut. Deshalb gibt’s bei uns einfach mehr Tiefkühlkost, Pizza und Nudeln „mit was drauf“. Zusätzlich holen wir uns einmal die Woche etwas von einem unserer Lokale im Ort. Denn was hilft – gewinnt und ich habe ja noch viele Jahre Zeit, die perfekte Hausfrau zu werden. Wenn ich will…

Meine City-Freundin Nina sagte mir letztens: „Wenn Bofrost bei Dir klingelt, dann bist Du endgültig erwachsen und auf dem Land angekommen.“ „OK – na dann ist das wohl so und irgendwie ja auch gut so.“


Und wie läuft Euer Lockdown Wahnsinn so? Und was kocht ihr so in Woche 3?

uns – das normale Leben halt•Akkustand Nervenkostüm: zwischen Buddha & „Is it wine o’clock, already?“ – innerhalb von 5 SekundenKein Übertrittswahnsinn – hat Corona doch etwas Gutes?Ich bin keine Super-Mom. Zumindest nicht unter Eltern. Wahrscheinlich, weil ich bei „Hektik, Panik, Fusspilz“-Argumentationsketten einfach nicht mit einsteigen will. Das hat Vorteile: Keine Whatsapp-Panik-Gruppen. Aber auch Nachteile: Kein Mitglied der Mütter-MafiaDa ich selbst in Bayern das Schulsystem durchlaufen (und es über lange Strecken gehasst) habe, weiß ich zu gut, warum „Übertritt“ hier eine andere Wucht entfaltet. Nicht umsonst spricht man von Grundschulabitur. Mein Mann (Abitur in Nordrhein-Westfalen) versteht bis heute nicht, warum darüber soviel gesprochen wird.Ich rechnete also seit Anfang der vierten Klasse mit dem Schlimmsten. Und es passierte … nichts.Keine Infoabende, keine Verhandeln, kein Recherche-Wahnsinn, keine „Na, habt ihr Euch schon entschieden?“ Fragen bei der Mitti-Abholung. Keine Bauchschmerzen und kein Proben-Stakkato. Nichts!Wir überlegen gerade gemeinsam, welche weiterführende Schule zu unserer Tochter passt. Mit ihr gemeinsam. Und sonst mit niemandem.Und das fühlt sich echt gut und richtig an. Vielleicht hat Corona doch zumindest manchmaletwas Gutes?Wenn der Bofrost-Mann 1x klingeltDann flippen bei uns alle aus. „Eis – wir brauchen Eis. Und Hühnerfrikassee, Bihunsuppe, Fischfilets, Pommes, etc.“Denn tatsächlich rettet er uns derzeit den Familienfrieden in Bezug auf Nahrungsbeschaffung. Das ist uns momentan das heiligste Gut. Deshalb gibt’s bei uns einfach mehr Tiefkühlkost, Pizza und Nudeln „mit was drauf“. Zusätzlich holen wir uns einmal die Woche etwas von einem unserer Lokale im Ort. Denn was hilft – gewinnt und ich habe ja noch viele Jahre Zeit ,die perfekte Hausfrau zu werden. Wenn ich will… Meine City-Freundin Nina sagte mir letztens: „Wenn Bofrost bei Dir klingelt, dann bist Du endgültig erwachsen und auf dem Land angekommen.“ „OK – na dann ist das wohl so undirgendwie ja auch gut so.“Und was kocht ihr so in Woche 3?

• lebt mit Mann & Kind im schönen Ismaning • sucht das Abenteuer im Alltag & findet es oft • macht seit 22 Jahren „was mit Digitalisierung“ & verbindet eine wunderbare Hassliebe mit dem Internet • liebt Sketchnotes kritzeln, Eichhörnchen füttern & roten Lippenstift • fragt sich gerade, was "on the other side of 40" noch so kommt #trotzdemmachen

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