Allgemein,  Familienalltag

Ein Familienzentrum – Was ist das eigentlich?

Vor über 4 Jahren stieß ich zu einer Gruppe von Menschen, die sich für die Belange von Familien in unserem Ort einsetzen wollten. Damals hatte ich noch keine Ahnung, wo das alles einmal hinführen würde. Heute stehe ich dem Trägerverein FamilienHaus Unterföhring e.V. als 1. Vorsitzende vor und leite ehrenamtlich die Geschäftsstelle des dazugehörenden Familienzentrums. Der Begriff „Familienzentrum“ war mir zwar vage geläufig. Was es damit genau auf sich hat, war mir jedoch nicht bewusst.

Familienzentren – vielerorts auch Mütter- und Väterzentren – sind unverzichtbare Einrichtungen für Familien und Kinder. In München existieren über 20 Zentren. Auch im Landkreis gibt es in fast allen Kommunen solche Zentren. Ich möchte Euch genau erklären, was es mit einem Familienzentrum auf sich hat. Und warum ich mich dem Thema mit Haut und Haar verschrieben habe.

Familienzentrum – ein Ort der Begegnung

Ein Familienzentrum ist zuallererst ein Ort der Gemeinschaft und eine Begegnungsmöglichkeit für Jung und Alt. In Familienzentren gibt es verschiedene Angebote für Familien. Von der Stillgruppe, verschiedenen Beratungsangeboten bis hin zu Informationsveranstaltungen und Kursen. Im Mittelpunkt dieser Zentren steht immer das Elterncafé oder der offene Treff. Hier können sich Eltern in lockerer Atmosphäre begegnen, Kontakte knüpfen und sich austauschen.

Familienbilder unserer Zeit verändern sich. Familien können häufig nicht mehr auf Netzwerke aus der eigenen Herkunftsfamilie zurückgreifen. Auch das Zusammenleben von mehreren Generationen unter einem Dach ist selten geworden. Alltagssituationen können uns überfordern, wenn wir sie alleine schultern müssen. Umso wichtiger sind soziale Netzwerke, die im Familienalltag unterstützen.

Ein offenes Ohr für Familienbelange

Familienzentren sind daher offene Häuser, die in mehrere Richtungen wirken. In familiärer Atmosphäre können (unter anderem durch bürgerschaftliches Engagement) Angebote entstehen, die sich an den Bedürfnissen der Teilnehmer orientieren. Der Zugang zu einem Familienzentrum ist möglichst einfach. Das bedeutet, jeder kann vorbeischauen, ganz ohne Hürden und Verpflichtungen. Im Familienzentrum hat immer jemand ein offenes Ohr für sämtliche Familienbelange und verweist im Bedarfsfall auch an entsprechende Fachberatungsstellen weiter.

Übrigens: Die Arbeit der Familienzentren ist gesetzlich in §16 Sozialgesetzbuch VIII verankert.

Von Zeit zu Zeit werden sich Familienzentren aus den umliegenden Gemeinden mit Gastbeiträgen auf Ciao Cacao zu Wort melden. Wir werden Euch auch diese Anlaufstellen und ihre Angebote dann genauer vorstellen.

* aka Madame Schärnée * lebt mit Monsieur Schärnée und zwei Töchtern im nördlichen Landkreis München * hoffnungslose gerechtigkeitsliebende Weltverbesserin, bekennende Feministin und Buchliebhaberin * Vizepräsidentin des Vereins Parité in den Parlamenten e.V. * redet ihr Gegenüber gerne in Grund und Boden und führt endlose Diskussionen über Gleichberechtigung und Politik * wirbt für mehr Mütter in der Politik * glaubt (trotzdem) an das Gute im Menschen * liebt orientalisches Essen wie Hummus, Falafel und Co * Mitgründerin des Familienzentrums FamilienHaus Unterföhring e.V * lernt durch ihr ehrenamtliches Engagement und den Blog viel über sich selbst und das Leben * ihre Lieblingshashtags: #dieHälftederMachtdenFrauen und #smashthepatriarchy #MütterindiePolitik

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