Familienalltag

Abschied vom Kindergarten

In rund einem Monat beginnen die bayerischen Sommerferien. Meine Kinder freuen sich drauf, ich eher nicht. Weil der Beginn der Sommerferien nämlich gleichzeitig das Ende der Kindergartenzeit bedeutet. Und die hat bei uns jetzt insgesamt ganze 13 (!) Jahre gedauert.

Im Herbst 2010 hatte unser Ältester seine Eingewöhnungszeit. Und anders als in der Krippe lief es gut. Er fand Freunde und ging gern in den Kindergarten – ebenso wie wir beim Bringen und Abholen. Die Erzieherinnen waren ein eingespieltes Team, die Einrichtung klein aber fein und sogar das Essen schmeckte unserem Kind (wenn es nicht gerade Rote Beete gab).

Zwei Kinder in der Kita

Zwei Jahre später hatten wir dann zwei Kinder im Kindergarten – das blieb ein paar Jahre lang der Normalfall, denn als unser Ältester in die Schule kam, bekam unsere Tochter dort Gesellschaft von ihrem 3 Jahre jüngeren Bruder. Ein Jahr „Kita-Abstinenz“ hatten wir zwischen Kind 3 und 4. Das war damals ein Vorgeschmack auf den endgültigen Abschied, der jetzt naht.

Über die Jahre wurde uns immer klarer, dass wir mit dieser Einrichtung das große Los gezogen hatten. Anderswo gab es (abseits der Corona-Zeit, die für sämtliche Eltern und Erzieher:innen eine schwere Herausforderung bedeutete) häufige Personalfluktuationen, verunsicherte Eltern und größere Betreuungsengpässe. Bei uns kam das Kind höchstens mal mit einem aufgeschürften Knie heim. Natürlich war nicht alles supertoll mit Sternchen. Aber das meiste! Und deshalb werde ich den Kindergarten ebenso wie mein Mann schmerzlich vermissen. Ganz konkret die vielen Basteleien und Zeichnungen, die die Kinder mit heimbrachten, das langjährige, morgendliche Bring-Ritual, die Erzählungen von Ausflügen und Naturtagen, das herzliche Miteinander und vor allem die unbeschwerte Zeit, die unsere Kinder hier verbringen durften.

Auf zu neuen Ufern

Ende Juli hat unser Jüngster dort seinen letzten Tag – ich gehe stark davon aus, dass auch ihm – Vorfreude auf die Schule hin oder her – der Kindergarten fehlen wird. Für mich ist es ein Einschnitt. Der einhergeht mit einem weiteren, denn kurz bevor der Kleine in die Schule kommt und für alle 4 ein neues Schuljahr beginnt, trete ich einen neuen Job an. Auf zu neuen Ufern also.

Mutter von Vieren und brennt als solche für Familienthemen, schreibt gern, liest gern, arbeitet als Online-Redakteurin, ist Multitasking-geübt, mag Sci-Fi, hasst Rosenkohl, aufgewachsen in Nordhessen, beheimatet im schönen Unterföhring in Bayern. Mit Tanja teilt sie die Abneigung gegenüber Ungerechtigkeiten jedweder Art.

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