Familienalltag

Prosit Neujahr – 11 Wünsche für 2022

Ich habe mich entschlossen, auf einen Jahresrückblick zu verzichten. Er fiele, ehrlich gesagt, zu negativ aus. Mir fällt (abgesehen von der kleinen Kindergeld-Erhöhung im Januar) nicht viel ein, das 2021 für Familien so richtig gut lief. Also sehe ich von einem tristen Jahresrückblick ab und versuche stattdessen, hier ein paar Wünsche für 2022 zu formulieren.

  1. Ich wünsche mir, dass mich mit meinen Mitmenschen wieder mehr verbindet, als trennt. Aktuell ist das nicht so. Mein Mann und ich nehmen sämtliche Corona-Regeln ernst (auch wenn wir uns über die sinnbefreiteren unter ihnen ärgern). Ein großer Teil unseres Umfelds tut das nicht. Und damit tun sich täglich Konflikte auf. Um zwei Beispiele zu nennen: Der Freund unseres Sohnes reiste nebst Familie in den Herbstferien ins Hochrisikogebiet. Konsequenz: Ich verbot dem Sohnemann für einige Tage den Freizeit-Kontakt. Die Familie des Kindes reagierte befremdet. Ein paar Wochen später wurde der Jüngste nicht zum Kindergeburtstag seiner Freundin eingeladen – weil wir es mit der Testerei unserer Kinder immer so ernst nehmen und deshalb jetzt offenbar irgendwie als „Spaßbremsen“ gelten.
  2. Ich wünsche mir, nicht mehr die ganze Zeit kämpfen zu müssen. Nicht mehr um Impftermine für sämtliche großen und kleinen Familienmitglieder, nicht mehr mit zänkischen Menschen an Supermarktkassen, für die das Wort Abstand ein Fremdwort ist und nicht mehr mit Behörden, die mit der Situation „Kind in Quarantäne“ überfordert sind.
  3. Ich wünsche mir, dass die Gesundheit von Kindern im 3. Jahr der Pandemie ausnahmsweise mal ernst genommen wird. Ja. Kinder gehören in der Regel nicht zur Corona-Risikogruppe. Und ja, bei den meisten von ihnen verlaufen Covid19-Erkrankungen asymptomatisch oder vergleichsweise harmlos. Trotzdem ist eine Politik, die tatenlos dabei zuschaut, wie sich Schule für Schule und Kita für Kita infiziert, eine Politik des Versagens!
  4. Ich wünsche mir für meine Kinder, dass ihre Welt wieder größer wird. Ich kann die Unternehmungen und Ausflüge, die wir im vergangenen Jahr gemacht haben, an einer Hand abzählen. Der Kleinste empfindet eine Fahrt durch die Waschanlage als ein großes Abenteuer. Bei den Großen ist es der Besuch des Kinos (haben sie im vergangenen Jahr exakt 1x gemacht).
  5. Ich wünsche mir, Freunde und Familie wieder häufiger sehen zu können. Kürzlich kam eine Freundin auf einen Kaffee vorbei. Ich habe mich unglaublich darüber gefreut, sie zu sehen – ganz offensichtlich leide ich bereits an Menschen-Entzug. Meine kleine Nichte habe ich dank Corona erst 3x in natura getroffen (Video-Telefonie zählt ja nicht). Sie lebt mit ihren Eltern in der Schweiz – wo die Corona-Politik noch chaotischer ist, als in Deutschland
  6. – 11. Last but not least wünsche ich mir, dass wir gesund bleiben. Ich wünsche mir außerdem mehr Auszeiten (ich gehe nämlich wirklich auf dem Zahnfleisch), Urlaub, der nicht last minute ins Wasser fällt, Lehrpläne, die das Thema Corona sowie Sinn und Zweck von Impfungen berücksichtigen sowie flächendeckende Pooltests in Kitas (was zum Teufel ist so schwer daran!). Ach ja: Die pandemiebedingten Stress- und Ärgerpfunde dürfen 2022 auch gerne wieder fallen.

Mutter von Vieren und brennt als solche für Familienthemen, schreibt gern, liest gern, arbeitet als Online-Redakteurin, ist Multitasking-geübt, mag Sci-Fi, hasst Rosenkohl, aufgewachsen in Nordhessen, beheimatet im schönen Unterföhring in Bayern. Mit Tanja teilt sie die Abneigung gegenüber Ungerechtigkeiten jedweder Art.

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