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Familienalltag

Kind in Quarantäne – das neue „Normal“

Zwei Wochen Sommerferien liegen noch vor uns, vier sind bereits vorbei. Quarantäne-bedingt mussten wir unseren Urlaub stornieren, es war bisher also ein reiner „Heim-Urlaub“. Wie die Kiste mit der Quarantäne ausging, will ich Euch nicht vorenthalten. Denn weil ein Impfstoff für Kinder unter 12 nicht existiert, die Inzidenzen bayernweit und bundesweit steigen und die Politik Familien während der Corona-Pandemie weitgehend ignoriert, wird der Zustand „Kind in Quarantäne“ vermutlich etwas, an das wir uns alle gewöhnen müssen. 

Wie wir (nicht) informiert wurden

Wie schon in Update 1 erwähnt, kam die Info darüber, dass unserem Jüngsten wegen eines Corona-Falls im Kindergarten 2 Wochen Quarantäne bevorstehen, über den Kindergarten-Mail-Verteiler. Das persönliche Schreiben des Gesundheitsamts erreichte uns an (*trommelwirbel) Tag 9 der Quarantäne. Meine Theorie: Das Gesundheitsamt will Kosten sparen und verschickt deshalb sämtliche Briefe als Warensendungen. Der ganze Info-Fluss war eine einzige dickflüssige Katastrophe. Mal rein hypothetisch gedacht: Hätte ich mit meiner Familie einen 4-wöchigen Trip in irgendein W-lan-freies Outback am 1. Ferientag angetreten (also vor der Rundmail des Kigas), wüsste ich bis heute nichts von meinem Quarantäne-Glück und mein Kind hätte im schlimmsten Fall schon munter die gesamte Outback-Ferienanlage angesteckt. 

Quarantäne kann teuer werden

Genug aufgeregt: Auf der Hälfte der Kosten des stornierten Urlaubs sind wir sitzen geblieben. Und an Tag 14, dem Tag des Quarantäne-Endes, erwartete uns ein PCR-Test, dessen Ergebnis erwartungsgemäß NICHT am Abend desselben Tages eintraf. Am Quarantäne-Tag 16 rief ich deshalb den Kinderarzt an. Dort schimpfte man auf die Unzuverlässigkeit der QR-Code Übertragung auf die Corona-Warn-App. Das (negative) Ergebnis lag dem Kinderarzt natürlich längst vor. Weil wir Eltern ja an diesen ganzen Irrsinn inzwischen gewöhnt sind, hatten wir zusätzlich zum PCR-Test auf einen (kostenpflichtigen) Schnelltest bestanden. Somit konnte der Knirps an Tag 14 Haus und Garten endlich wieder verlassen und sprang mit den Worten „Ich bin frei“ aus der Wohnungstür.

Das rettete uns durch die 2 Wochen

Zum Glück spielte das Wetter mit. Der Pool im Garten war im Dauereinsatz, die Schaukeln ebenso und dem 4-jährigen wurde dank seiner Geschwister nicht allzu langweilig. Mit einem Einzelkind und ohne Garten diese zwei Wochen überstehen? Das mag ich mir gar nicht ausmalen. 

Für den Rest der Sommerferien haben wir Großeltern-Besuch. Außerdem ist noch der eine oder andere Tagesausflug geplant. Für ein paar Tage wegfahren geht nicht, denn mein Urlaub ist jetzt nahezu aufgebraucht.

Kind in Quarantäne? Sicher keine Ausnahme

Vor dem anstehenden Schulbeginn habe ich größten Respekt. Unsere beiden älteren Kinder wurden während der Ferien geimpft. Das ist in ihren Altersgruppen (die Beiden sind 12 und 13) jedoch nicht der Standard. Ich gehe davon aus, dass „Kind in Quarantäne“ das neue „Normal“ wird. Von diversen Politikern hört man ständig, die Schulen bleiben offen, komme was wolle. Wenn sie damit weitgehend menschenleere Schulen meinen, haben sie Recht. Von Kindergärten ganz zu schweigen. 

Mutter von Vieren und brennt als solche für Familienthemen, schreibt gern, liest gern, arbeitet als Online-Redakteurin, ist Multitasking-geübt, mag Sci-Fi, hasst Rosenkohl, aufgewachsen in Nordhessen, beheimatet im schönen Unterföhring in Bayern. Mit Tanja teilt sie die Abneigung gegenüber Ungerechtigkeiten jedweder Art.

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