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Familienalltag,  Gesundheit

Sommerferien + Quarantäne

Ferienstart in Bayern und die Familien-Stimmung ist am Boden. Wegen eines Corona-Falls in unserem Kindergarten (an dieser Stelle gute Besserung!) müssen mehr als 30 Kinder für 14 Tage in Quarantäne. Darunter ist auch unser 4-jähriger. Der Urlaub ist storniert und der Einzige, der darüber nicht traurig ist, ist der 13-jährige, der ohnehin keine Lust auf Wandern im Sauerland hatte. Sommerferien + Quarantäne? Das gibt uns nach einem schwierigen Corona-Jahr den Rest.

Um mal das Positive zu sehen: Gott sei Dank ist der 4-jährige fit wie ein Turnschuh. Diverse Selbsttests in den letzten Tagen blieben negativ. Auch von angesteckten Kita-Kindern habe ich bisher nichts gehört. Außerdem bin ich gerade sehr dankbar für unseren Garten samt Schaukel und Trampolin. Für Ende der Woche ist außerdem Zelten im Garten geplant.

Urlaubsstimmung wo man hinschaut

Trotzdem: Die Enttäuschung ist enorm. Immer wieder fließen hier Tränen und Kind 2 und 3 sind ausgesprochen griesgrämig. Um uns herum herrscht Aufbruchstimmung, Dachträger werden vollgeladen, Großeltern reisen an und wir müssen daheim bleiben und dürfen auch keinen Besuch empfangen. Zwar beschränkt sich die Quarantäne auf unseren Jüngsten, einen Urlaub wollen wir aber nicht in halber Besetzung antreten. 

Was mir in der ersten Halbzeit der Sommerferien-Quarantäne besonders schwer zu schaffen macht, sind die folgenden 3 Dinge: 

  1. Die katastrophalen Storno-Bedingungen bei AirBnb, dank derer wir genug Geld verloren haben, dass es schmerzhaft ist. Auch Umbuchen war nicht möglich. Aktuell versuchen wir noch, zumindest einen Teil des Geldes zurückzubekommen.
  2. Unser Kindergarten wünschte am Ende seiner Jahresabschluss-Mail einen schönen Urlaub (war bestimmt ein Versehen, fühlte sich aber nichtsdestotrotz wie eine virtuelle Ohrfeige an). 
  3. Die Arbeitsweise des Gesundheitsamts. Darüber, dass der Kleine in Quarantäne muss, informierte uns die Kita als Mittelsmann – über den Eltern-Mail-Verteiler. Angehängt waren Infos des Gesundheitsamts. Die „Bitte gehen Sie ins (Quarantäne-)Gefängnis-Karte“ haben wir also nicht einmal direkt erhalten.

Ich hatte naiver Weise mit einem Einschreiben gerechnet. Oder mit einer persönlich an uns gerichteten Mail samt Lesebestätigung. Oder wenigstens mit einem klitzekleinen Anruf des Gesundheitsamts. Was habe ich mir dabei bloß gedacht? Was für eine vollkommen übertriebene Erwartungshaltung! 

Zurück bleibt der Eindruck einer desinteressierten Behörde. Und das Gefühl, dass Familien in diesen Zeiten keine Lobby haben. Dass sich einfach niemand dafür interessiert, dass jetzt über 30 Familien um die dringend notwendige Auszeit gebracht wurden. Mein Mann, die Kinder und ich hätten sie dringend nötig gehabt.

Mutter von Vieren und brennt als solche für Familienthemen, schreibt gern, liest gern, arbeitet als Online-Redakteurin, ist Multitasking-geübt, mag Sci-Fi, hasst Rosenkohl, aufgewachsen in Nordhessen, beheimatet im schönen Unterföhring in Bayern. Mit Tanja teilt sie die Abneigung gegenüber Ungerechtigkeiten jedweder Art.

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