Familienalltag,  Gesundheit

Stressberatung für Eltern

Stress könnte mein zweiter Vorname sein. Deswegen finde ich es großartig, dass das Familienhaus Unterföhring e.V. seit kurzem eine Stressberatung für Eltern anbietet. Ich beschloss kurzerhand, diese Stress-Sprechstunde zu testen. Erstens, weil ich mein Stress-Level sehr gerne reduzieren möchte und zweitens, um hier auf Ciao Cacao über das Angebot von Stress- und Mental-Coach Mia Slätis-Hamm zu berichten.


Steckbrief

Bildquelle: Mia Slätis-Hamm

Mia Slätis-Hamm ist Gesundheits- und Krankenpflegerin. Sie hat lange im Bereich der Frauenheilkunde mit Geburtshilfe und Onkologie gearbeitet und ist als Stress- und Mentalcoach (IST-Diplom) in Unterföhring tätig. Mit innerfamiliärem Stress kennt sich die gebürtige Finnin auch persönlich gut aus. Sie ist verheiratet und Mutter von drei Kindern.


Besuch in der Stress-Sprechstunde: Was habe ich dort mitgenommen?

Mia bat mich, für mich selbst zu klären, welche Erwartungshaltung ich an den Termin bei ihr habe. Bei mir sind es die „Stress-Spitzen“, die mir so zusetzen und die ich gerne kappen würde. Also die Ausschläge nach oben, die dafür sorgen, dass ich anschließend voll in den Seilen hänge und einfach nicht mehr kann. Auslöser für solche Spitzen sind beispielsweise die Streitereien meiner Kinder oder die To-Do-Liste, die einfach nicht kürzer wird.

Das Problem der To-Do-Listen

To-Do-Listen sind so eine Sache, so Mia. Das Problem an ihnen sei, dass sie einfach niemals enden. Ist die Liste einmal abgearbeitet, so fallen vielen Eltern schnell wieder 30 neue Punkte ein, die auf die Liste gehören. Von der Besorgung neuer Sandalen in Größe 30 über 5 Euro, die dem Schulkind für den Kauf eines Musik-Heftes mitgegeben werden müssen bis hin zur Amazon-Retoure, die noch zur Post gebracht werden muss. Irgendwas ist immer zu tun. Mental Load ist allgegenwärtig.

Umso wichtiger, sagte Mia, sei es, sich Ruhe im Kopf zu schaffen. „Da wirbeln ständig Gedanken in unseren Köpfen herum. Und dieser „Gedankensturm“ macht es sehr schwer, Entscheidungen zu treffen“, ergänzte sie.


Was ist überhaupt Stress?
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bezeichnet Stress als starke Beanspruchung eines Organismus durch innere oder äußere Reize. Diese „Mobil-Machung“ des kompletten Organismus ist häufig mit negativen Auswirkungen für Körper und Psyche verbunden.


Mein Erschöpfungsgefühl nach diesen Stress-Peaks lässt sich somit wissenschaftlich erklären. Nur: Wie kriege ich die Spitzen denn jetzt in den Griff?

Aus meiner Stress-Sprechstunde habe ich vor allem die folgenden 5 Ratschläge mitgenommen.

  • Versuchen, den Zustand zu finden, in dem man „sich selber fühlt“.
  • Häufiger im „Jetzt“ leben statt in der Vergangenheit oder in der Zukunft.
  • Nicht immer alles bewerten, sondern Dinge auch einfach mal so stehen lassen, wie sie sind.
  • Für mehr Leichtigkeit muss das Gedankenkarussell öfters abgestellt werden.
  • Wenn man schon To-Do-Listen führt, dann sollte man Dinge, die einem gut tun, dabei nach ganz oben setzen.

„Das eine Geheim-Rezept, das für jeden gilt, der in meine Sprechstunde kommt, gibt es aber nicht“, erklärt Mia. Schließlich sei jeder Mensch im Grunde genommen der Experte für sich selbst. Sie versuche daher nur, ein Wegweiser zu sein.

Wie geht es mir nach der Stressberatung für Eltern?

Ich habe die Beratungsstunde bei Mia sehr nachdenklich verlassen. Vieles von dem, was ich dort mitnahm, war mir nicht neu. Trotzdem war es gut und wichtig, das auch mal „komprimiert zu hören“. Und – ganz ehrlich – wann hat man als Mutter oder Vater schonmal die Gelegenheit eine Stunde lang sein Herz auszuschütten? Mia fand, ich habe am Ende der Sprechstunde gelöster gewirkt. Und damit hat mir die Stress-Beratung für Eltern schon geholfen.

Auf Mias Website ist mir ein Satz besonders ins Auge gesprungen. Sie beschreibt mit diesem Satz, warum glückliche Kinder glückliche Eltern brauchen: „Wenn du belastet bist, sind die Kinder es auch. Im Flieger ist es wichtig, zuerst die Sauerstoffmaske bei dir selbst aufzusetzen. Und danach Kinder und andere zu helfen.“ 

Mutter von Vieren und brennt als solche für Familienthemen, schreibt gern, liest gern, arbeitet als Online-Redakteurin, ist Multitasking-geübt, mag Sci-Fi, hasst Rosenkohl, aufgewachsen in Nordhessen, beheimatet im schönen Unterföhring in Bayern. Mit Tanja teilt sie die Abneigung gegenüber Ungerechtigkeiten jedweder Art.

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