Familienalltag

Krieg der Socken

In unserem Wohnzimmer steht ein WÀschekorb voller Kindersocken. Er steht dort schon ziemlich lange. Genau genommen so lange, dass er schon fast zum Mobiliar gehört. Seit kurzem hat er sogar ein Gesicht. Wahrscheinlich wird er demnÀchst zum Familienmitglied erhoben und bekommt einen Namen! Der Korb ist das Ergebnis eines Streiks. Ich bin in diesen Streik getreten, weil meine Kinder im Haushalt viel zu wenig mithelfen.

Wie alles begann

Ich legte also eines Tages einfach die Socken-Arbeit nieder. Socken werden zwar noch gewaschen, aber nach dem Trocknergang landen sie alle in besagtem Korb. Meine Hoffnung war, die Kinder wĂŒrden sich gezwungenermaßen dem Korb erbarmen. Doch weit gefehlt. An Schultagen ertönt morgens 3 – 4 mal der Satz „Ich brauche Socken!“. Standard-Antwort von mir: „Dann such Dir welche!“ Darauf wird dann eine Runde gezetert und geschimpft und dann macht sich das barfĂŒĂŸige Kind auf die Suche. Der Kleinste sucht sich Socken aus dem Korb, die zwar ihm aber nicht zusammengehören, die Tochter und Sohn Nr. 2 schauen auf der Suche nach Socken regelmĂ€ĂŸig in meinen Schrank und der Große bedient sich am Fach seines Vaters.

Was aber kein Kind zu keiner Zeit macht: Die Socken einfach in einer ruhigen Minute zusammenlegen! Alle paar Monate gibt es also ein riesiges Donnerwetter. NĂ€mlich dann, wenn der Sockenkorb bis zum Überlaufen gefĂŒllt ist. Mein Mann oder ich kippen den Korb dann aus und die Kinder sortieren gezwungenermaßen. Wenn sie dann rund 50 Paare gefunden haben und die Elternwut wieder verraucht ist, wandern die noch nicht sortierten Socken wieder in den Korb. Und das Spiel beginnt von Neuem, sobald sĂ€mtliche zusammengesuchten Sockenpaare wieder in der Waschmaschine sind.

FĂŒr jedes Kind eine eigene Farbe?

Dieser stĂ€ndige Kleinkrieg macht mĂŒrbe. Ich denke bereits ĂŒber radikale Maßnahmen nach. Ich könnte regelmĂ€ĂŸig gruselige Sockenfresser-Geschichten erzĂ€hlen um so das Thema up to date zu halten. Oder ich könnte knallhart alle Socken entsorgen, jedem Kind eine eigene Farbe zuteilen und dann 5 Paare pro Kind in der jeweiligen Farbe besorgen. Als ich den zweiten Plan den Kindern vorstellte, begannen die beiden Ältesten sofort den Kampf um die Farbe Schwarz (ich weiß, das ist genaugenommen keine Farbe) und der Kleine suchte hektisch seine Monstersocken – um sie vor mir bzw. der MĂŒlltonne zu retten.

Wie erreicht man bloß, dass Kinder im Haushalt mithelfen? In anderen Familien klappt das doch auch – habe ich mal gehört. Es kann natĂŒrlich auch sein, dass die Geschichten von den fleißigen Kindern nichts anderes als moderne Mythen sind. đŸ€”


Wie dem auch sei: Wenn jemand Problemlösungsideen hat: Immer her damit! Es ist wirklich dringend. Die Kinder haben gestern beschlossen, den Korb Sockrates zu nennen.

Mutter von Vieren und brennt als solche fĂŒr Familienthemen, schreibt gern, liest gern, arbeitet als Online-Redakteurin, ist Multitasking-geĂŒbt, mag Sci-Fi, hasst Rosenkohl, aufgewachsen in Nordhessen, beheimatet im schönen Unterföhring in Bayern. Mit Tanja teilt sie die Abneigung gegenĂŒber Ungerechtigkeiten jedweder Art.

2 Kommentare

  • Julia

    Hallo!
    Wir haben Sockenklammern. Das hilft zwar nicht immer, reduziert aber die Suche. Wir Großen haben nĂ€mlich viele scharze, aber unterschiedliche Socken. Schwierig die immer auseinander zu halten 🙂
    Gruß,Julia.

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